Zeichnen, eine wunderbare Art und Weise sich auszudrücken, wer die Technik beherrscht oder sie insoweit anwendet, daß der Betrachter aufmerksam wird. Dies begann bei mir in Kindertagen und erreichte einen ersten Höhepunkt bei meinem Lehrer Karl Godek, einem begnadeten Berliner Surrealisten. Er war es, der mir die handwerklichen Mittel des Portraitzeichnens damals zeigte. Nie werde ich sein entrüstetes Erstaunen vergessen, als ich ihm widersprechen mußte. Er schaute auf das Portrait von "Patti Smith", welches ich tags zuvor gezeichnet hatte, in einem knapp einstündigen Rausch, und meinte:"Tolles Photo- eine gute Vorlage zum Zeichnen"... es dauerte eine Weile, bis er erkannte, daß es sich um eine Bleistiftzeichnung handelte. Mit ruhiger Hand auf meiner Schulter meinte er, daß ich wohl auf bestem Wege sei...
Patti Smith habe ich damals hoch verehrt, in dieser Zeit des Punk und New Wave. Die Vorlage befand sich im Tip-Magazin, damals das Veranstaltungs-Magazin in West-Berlin, und war gerade mal 2 mal 3 Zentimeter groß.
Fast alle Werke, die ich herstellte, habe ich vorher skizziert, gezeichnet - es dient mir unbedingt, um ein planerisches Vorgehen zu erleichtern - die Idee wird auf diese Weise "festgehalten".
Bleistiftzeichnung, 1979, 14 x 20 cm